Gesangsunterricht

Gesangsunterricht

Die Stimme aufbauen & singen

Singen zu lernen stellt uns vor gleich mehrere Herausforderungen. Anders als bei einem Instrument auf dem wir „nur“ lernen müssen zu spielen, muss beim Gesang erst einmal das Instrument an sich gebaut werden. Es bedarf viel Geduld, Zeit und liebevollem und kritischem Umgang eine Stimme aufzubauen.
Wir bauen also unser Instrument und beginnen aber gleichzeitig schon darauf zu spielen.

Preise & Zeiten

All diese Farben

Kein anderes Instrument berührt auf eine so direkte Weise wie die menschliche Stimme. Man merkt es ja schon im normalen Gespräch - der Ton macht die Musik. Wir können unseren Worten, je nachdem wie wir sie einsetzen, unterschiedliche Färbungen, sprich Bedeutungen geben.
Diese Möglichkeiten im Gesang für sich zu entdecken ist ein großes Geschenk und ein spannende Entdeckungsreise. Emotionen färben das, was wir sagen oder singen. Meinen Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu diesen vielen, verschieden Färbungen zu verschaffen, ist ein Aspekt meiner Arbeit als Gesanglehrerin und macht einen unglaublichen Spaß.
 

Mut

Es bedarf Mut sich seiner eigenen Stimme zu bedienen. Wenn wir singen, dann gehen wir über unseren „gewohnten“ Stimmklang hinaus und überschreiten eine Grenze. Wir wenden mehr Energie auf als beim Sprechen und präsentieren unsere Stimme wie auf einer Bühne, auf der der einzige Spot auf uns und unsere Stimme gerichtet ist. Bei keinem anderem Musikinstrument müssen wir uns so „öffnen“. Bei keinem andren Instrument wagen wir so viel wie beim Gesang. Die Belohnung ist ein berauschendes Glücksgefühl, das einmal erfahren, immer wieder der Suche Wert ist. 

Freiheit und Stärke

Um sich hinzustellen und zu singen braucht es, wie schon erwähnt, Mut. Es bedeutet für viele eine Zeit lang immer wieder ins kalte Wasser zu springen, für manche sogar ein Leben lang, denn je nach Sänger oder Sängerin gehen wir unterschiedlich mit der Tatsache um, dass wir uns stimmlich präsentieren. Wenn ich von stimmlich präsentieren spreche, dann meine ich damit nicht nur die Bühne, sondern auch die Gesangsstunde, ein wichtiges Referat, in dem man glänzen will, das Meeting, in dem man beim Chef und den Kollegen mit dem Gesagten punkten will oder einfach eine Rede auf der Hochzeit eines Freundes.
Doch was für ein Gefühl, wenn es glückt mit der Stimme zu überzeugen, zu berühren und zu unterhalten. Der Weg dort hin ist ein großer Spaß - versprochen!

Schneller, höher, weiter

Eine Stimme entwickelt sich in dem ihr angemessenen Tempo. Wir haben alle andere Ausgangslagen, mit denen wir beginnen uns stimmlich zu entwickeln. Stimme funktioniert nicht unter den Gesetzen der Leistungsgesellschaft, sie braucht Übung und Geduld um sich zu entwickeln. Dabei laufen unterschiedliche Dinge zu Beginn gut, andere brauchen viel länger. Sich darauf einzulassen, ist ein wichtiger Schritt zu einem befriedigendem Gesangsunterricht. 
Eine schwierige Geläufigjkeitsübung zum Beispiel darf zu Beginn erst einmal unterteilt und im halben Tempo geübt werden. 
Der hohe Ton (es geht sowieso nie um den hohen Ton, sondern um das, was vorher passiert), der mit zu viel Druck oder zu viel Luft gesungen wird, darf erst einmal wackelig klingen. Die lange Phrase, die man einfach nicht ohne zu atmen durchsingen kann, darf mit kleinen Hilfsatmern versehen werden, die wir dann nach und nach wegstreichen. Es ist alles ein Prozess. Sich darauf einzulassen ist wichtig und unabdingbar.  
Unser SängerInnen-Hirn entwickelt sich - oft reicht es eine Nacht drüber zu schlafen, manchmal braucht es mehr Zeit.

Die eigene Stimme finden

Singen bedeutet auch die eigene Stimme zu finden. Häufig beobachte ich, dass viele SängerInnen sich zu sehr nach ihren Klangidolen orientieren und diese imitieren. Meine Arbeit liegt auch darin die Stimme aus dem Verborgenen zu locken und ihre für sie eigentümlichen Eigenschaften freizulegen. Jede Stimme klingt anders und es ist unfassbar stärkend und befreiend seine eigene Stimme zu finden.
Anders als viele andere Gesangstechniken, die predigen, dass jede Stimme alles kann unter den richtigen Voraussetzungen (das mag vielleicht sogar sein), versuche ich zu ergründen, wo die Stimme zu Hause ist. Wo klingt sie schön? Danach sollte dann auch das Repertoire, der Song, die Rolle ausgesucht werden. 
Hinzu kommt die sich einstellende sängerische Entwicklung. Lieder, Songs und Arien die vor einem Jahr noch nicht machbar waren, lassen sich oft nach einiger Zeit einwandfrei singen. 

Das eigene Level

Ich arbeite mit jeder Stimme anders und betrachte den ganzen Menschen. Je nach Level beginnen wir mit einfachen, kleinen Gesangübungen und Stücken, die uns behutsam an unsere Stimme heranführen. Mit fortgeschrittenen Schülern wird an anderen Dingen gearbeitet als mit Anfängern. Außerdem habe ich auch immer im Blick, wie es mit dem gesteckten Zeitplan aussieht. Was ist machbar? Was braucht noch etwas mehr Zeit? Gerne dürfen Wünsche von SchülerInnen-Seite geäußert werden, an denen gearbeitet werden soll. Zu Beginn mache ich mir jedoch immer gerne erst mal selbst ein Bild und versuche genau hinzuhören, wo ich wie behilflich sein kann.

Lockerung

Beim Singen treten wir in Spannung. Wir müssen Energie aufwenden um zu singen. Häufig treten Blockaden und Spannungen an Stellen auf, die eigentlich locker sein sollten. Das kann naheliegenderweise der Kiefer, die Zunge oder der Nacken sein. Es kann aber auch der Fuß sein, der sich jedes Mal in den Boden krallt, wenn man eine anspruchsvolle Phrase singt. Diese Körperspannungen ausfindig zu machen, ist ebenfalls etwas, was stark in meinem Unterricht behandelt wird. Denn jeder Mensch, der singt, hat Spannungen oder Blockaden. Ja, sogar die Ausnahmesänger und großen Talente. Sich auf die Suche zu machen nach diesen Verspannungen ist meist sehr lohnenswert und führt nahezu immer zu einer freieren Stimme und einem besseren Gefühl beim Singen.  
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