An manche Erlebnisse in meinem Leben erinnere ich mich ganz genau. In einer dieser so kostbaren Erinnerungen bin ich 13 oder 14 Jahre alt und singe erstmals vor großem Publikum die Solostimme in meinem damaligen Gospelchor. Ich singe mein Solo und kurz bevor der Chor wieder einsetzt, bricht ein tosender Szenenapplaus auf mich herein. Ich kann mich noch genau an dieses Gefühl erinnern, das mich damals überkam. Ich hatte mein ganzes Herz in diese gesungenen Zeilen gelegt und das Publikum dankte es mir mit diesem sich bahnbrechenden Applaus. Es hört sich verrückt an, aber das ist einer der Momente, der mich später dazu bewogen hat Gesang zu studieren. Mir ist damals klar geworden, dass ich mit meiner Stimme Menschen berühren kann auf eine ganz umweglose Weise, die direkt ins Herz geht!

Gebürtig stamme ich aus Süddeutschland, hatte aber das große Glück auf der Nordseeinsel Föhr aufzuwachsen. Die Insel prägte mich musikalisch ab dem Zeitpunkt, an dem ich sie betrat. Ich sang in Musicals, im Gospelchor, in einem Jazz-Quartett, nahm Gesangsunterricht, gründete meine eigenen Bands und tat vor allem eines - ich hörte einfach nie auf zu singen.

Nach dem Abitur entschied ich mich klassischen Gesang in Hamburg zu studieren. Dieses Studium vermittelte mir das richtige Fundament für den Beruf als Sängerin und Gesangscoach, vor allem durch meine wunderbare Gesangslehrerin Jale Papila. 

Auf der Bühne schlüpfe ich mit unbändiger Neugierde in die verschiedensten Rollen und lasse mich dabei nur schwer auf ein Genre festlegen. Diese Tatsache zeichnet ebenfalls meinen Unterricht aus. Erfolgreich verbinde ich Elemente des Populargesanges mit Elementen aus meiner klassischen Gesangstechnik. Selbstverständlich gibt es Unterschiede zwischen den beiden Gesangsarten, jedoch tendiere ich eher dazu die Gemeinsamkeiten zu sehen. Für mich profitieren beide Gesangstechniken voneinander. Im Mittelpunkt meines Unterrichts steht immer der Aufbau einer fundierten und gesunden Gesangstechnik. Ich bilde mich fortwährend weiter z.B. auf den Hamburger Stimmsymposien, in Kursen der deutschen Stimmklinik oder wie derzeit im PPG-Fortbildungslehrgang des BDG (Bund deutscher Gesangspädagogen). 

Ich liebe es mich zwischen den Welten zu bewegen und denke, dass diese Tatsache auch meine eigenen Lieder mitgestaltet. Songs selber zu schreiben und zu singen bedeutet für mich vor allem meinem Publikum meine Geschichten zu erzählen & sie mit in meine Welt zu nehmen. Oft klingen meine Lieder lustig & heiter, manchmal melancholisch und nachdenklich, jedoch immer unterhaltsam. Ich trete gern in Austausch mit meinem Publikum und mag es sehr, wenn an den richtigen Stellen meiner Lieder laut gelacht wird. 

Mit 18 zitierte ich William Shakespeares Sommernachtstraum: „Ich werde meines Weges gehen und singen.“ Das tue ich heute noch und habe vor es noch mein Leben lang zu tun. Auf der Bühne, in meinen Liedern und mit meinen Schülern und Schülerinnen. Immer furchtlos und mit viel Herz ♥️

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